Mitmach-Projekt / Gespräch mit dem Künstler Henning Diers

„Die Projekte der Signifikanten Kulturkirche St. Johannis stehen für 2019 unter dem Leitthema „Wahrheit und Perspektive“. Begonnen haben wir mit einem Projekt in der Passionszeit: Im Gespräch mit dem Künstler Henning Diers haben wir die sieben „Ich-bin-Worte“ Jesu aus dem Johannesevangelium erörtert.“ Wir – bis zu zwanzig Gemeinde-mitglieder, Pastor Stahlhut und Henning Diers - trafen uns mittwochs.

 

Was ich bei diesen Gesprächen empfunden habe, was sie mir bedeuten – das möchte ich an dieser Stelle sagen.

 

Beginnen möchte ich mit der Hinführung von Pastor Stahlhut. Er gab uns eine Einführung in die vier Evangelien. Dabei erläuterte er die Herkunft sowie die Zielrichtung und zeigte uns Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf. Ich „lernte“, dass Johannes ein besonderer Evangelist war – in Bezug auf seine Texte und auf seine Art, zu polarisieren. Das war für mich sehr wichtig. Ich kann etwas besser begreifen, wenn ich Hintergründe verstehe. Auch war es sehr gut, die verschiedenen Bibelübersetzungen parallel zu lesen. Jede Übersetzung weicht von der anderen ab. Einzelne Worte können den Inhalt entscheident verändern. So ist es bei einer fundierten Auseinandersetzung für mich nicht mehr ausreichend, nur noch „meine“ Bibel zu lesen, sondern auch andere Übersetzungen heranzuziehen.

 

Im folgenden Gespräch konnten beide, Pastor Stahlhut und Henning Diers, durch ihre Erfahrungen, ihr Wissen, ihren Glauben Impulse geben. Impulse, die zu einem regen, offenen Austausch zwischen den anwesenden Gemeindemitgliedern führten. Jeder konnte seine Meinung einbringen. Jede eingebrachte Meinung war für mich wertvoll.

 

Apropo „anwesend“: Das Projekt war so ausgelegt, das maximal 20 Gemeindemitglieder an einem Termin teilnehmen konnten. Ich war gespannt, als ich mich für die ersten beiden Termine eintrug, wie viele kommen werden. Um es kurz zu machen: Es waren durchweg 18 bis 20 Gemeindemitglieder. Nicht immer dieselben – aber das sollte auch nicht sein, um möglichst vielen die Chance zu geben, das zu erfahren. Um so schöner, dass jeder – Wiederholungstäter und Neuling - sich in die Gemeinschaft einfügte und Wichtiges beisteuern konnte. An dieser Stelle möchte ich „Danke“ für die Gesprächsführung an Pastor Stahlhut und an Henning Diers sagen. Noch viel mehr möchte ich aber „Vielen Dank“ an alle Teilnehmer sagen! Danke für Eure Anregungen, Eure Beiträge und Eure Offenheit.

 

Dann kam der letzte Schritt. Jeder beschriftete einen Zettel mit einem Wort, einer Aussage, mehreren Aussagen zum aktuellen „Ich-bin-Wort“. Das war für mich teilweise sehr aufwühlend. Aus jedem Zettel wird Henning Diers eine Glaskachel schaffen, die Bestandteil des Kunstprojektes ist. Wie wird es sein, meine Kacheln am Himmel zu sehen? Werde ich sie überhaupt erkennen? Ich weiß es nicht – bin aber sehr gespannt. Meine Gedanken, meine Worte, das Bild, das Henning Diers daraus gemacht hat - vielleicht dienen sie anderen als Impuls.

 

Was ich bedauere? Das ich nicht an allen Gesprächen teilnehmen konnte.

 

Die Termine waren eine Bereicherung und ich werde an den kommenden Mittwoch Abenden etwas vermissen. Henning Diers hat mir mit seiner liebevollen, einfühlsamen Art, seinen Impulsen viel gegeben. Toll, dass er da war! Danke für seinen Einsatz.

 

Was bleibt? Einen engeren Kontakt zur Bibel, zum Johannes-Evangelium und zu vielen Gemeindemitgliedern bekommen zu haben – darauf bin ich stolz – dafür bin ich dankbar.

 

Stefan Fischer