Angedacht...

Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete, war aus offiziellen Kreisen der damals Herrschenden zu hören.

Der 9. November ist zu einem Datum geworden, das mir zeigt, dass der friedliche, gewaltlose Einsatz für die Lösung von Konflikten kein frommer Wunsch irgendwelcher Träumer ist, wie ich es immer wieder höre, sondern eine weltverändernde Kraft haben kann, die bei uns selbst, in unseren Herzen, beginnt. Genau dies hat uns Jesus Christus, den wir Christen als unseren Heiland beken nen, in einzigartiger Weise vorgelebt. Auch in seinem Geist haben sich 1989 die großen Veränderungen in unserem Land ereignet - und das ohne Blutvergießen!

Am 9. November erlebte Deutschland aber auch einen der dunkelsten Tage in der Geschichte: Mit der „Reichspogromnacht“ 1938 wurde die furchtbarste Phase des Holocaust eingeläutet mit dem Ziel, das jüdische Volk zu vernichten. Der Geist der dunklen Mächte, der schon Jahre zuvor in die Herzen vieler Menschen zog, bewirkte diesen Tag und die Katastrophe, die sich daraus ergab.

Und schließlich wurde im Lauf der „Novemberrevolution“ am 9. November 1918 die erste demokratische Republik in Deutschland ausgerufen.

Unser Kulturgottesdienst an diesem Tag wird um die Ereignisse an diesem

Datum kreisen, die einerseits unser Land zum Positiven verändert haben, andererseits aber auch furchtbares Dokument geworden ist für Grausamkeiten, zu denen Menschen auch fähig sind.

Und der „Volkstrauertag“, in diesem Jahr der 17. November, ist traditionell ein Tag der Erinnerung und Mahnung gegen das Vergessen und ein Besinnen auf die Friedensbotschaft der Bibel.

Jesus Christus traut uns zu, „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ zu sein (Matthäus 5,13-16).
Dieses Vertrauen auf die Kraft zum Frieden in uns und in der Welt wünsche ich uns allen!

Euer / Ihr Pastor